Finnland- Tournee Februar 2007

Dieses Mal geht es im Winter nach Finnland. Wir haben gemischte Gefühle-es könnte ja ganz schön kalt werden. Wir müssen keine Anlage und Instrumente mitnehmen. Alles wird gestellt. Unser schwedischer Freund und Manager Richi hat alles wunderbar organisiert. Mit Rolf's Auto fahren wir nach Frankfurt, schlafen in der Nähe des Flughafens, nachdem wir noch etwas gezecht haben und 9.00 Uhr früh fliegen wir los. Rolf ist der einzige, der seine Gitarre mitnimmt und bekommt für diese extra einen Platz im Flugzeug. Nach etwa 2 Stunden landen wir in Stockholm. Hier bekommen wir einen Mietwagen, den mein Sohn Tommy lenkt. Er ist auch bei dieser Kurztournee dabei. Wir fahren bis zum Hafen (etwa 100km). Dort haben wir noch Zeit, bis unsere Fähre zur Insel Aland abfährt. Wir machen Stadtbesichtigung und wieder einen kleinen Umtrunk.

In Stockholm, vor der Überfahrt nach Aland

 

In Aland angekommen, fahren wir noch etwa zwei Stunden, bis wir in unserem Quartier sind. Was für ein Luxus- Quartier!

Unser Quartier

Eine große Blockhütte mit allem Comfort: Riesiger Fernseher, jeder sein eigenes Zimmer, Fußbodenheizung, Kamin,

Willie und Tommy am Kamin

Sauna, Küche usw. Richi hat für alles gesorgt: Die Schränke und der Kühlschrank sind übervoll mit Essen und Getränken. Also lassen wir es uns gut gehen und zechen noch bis 3.00 Uhr morgens. Gegen 10.00 Uhr fahren wir dann los und treffen uns mit Richi. Da wir auf einer Hochzeit spielen, fahren wir in das Haus der Brautschwester, wo wir erst einmal wieder mit Getränken und Essen verwöhnt werden.

Vor dem Haus der Brautschwester

Danach geht's in die Kirche und wir wohnen der Trauung bei.

In der Kirche

Es ist Richi's Bruder, der heiratet und Richi hat alles organisiert und gut im Griff. Danach fahren wir in ein schönes Wirtshaus, wo die Hochzeitsfeier stattfindet. Die Anlage ist schon aufgebaut und nach einem kurzen Soundcheck mischen wir uns unter die Gäste und essen und trinken nach Herzenslust.

Auf der Hochzeit mit Richi (2.v.links)

Die meisten Gäste sprechen schwedisch oder englisch und da Tommy beide Sprachen beherrscht, gibt es keine Probleme mit der Verständigung und er fungiert als Dolmetscher. Ab 20.00 Uhr bringen wir die Hochzeitsgesellschaft auf Trab, auch mit einigen Einlagen von Richi. Zum Schluß suche ich meinen Mantel. Ich hatte ihn an der Garderobe aufgehängt. "Mist, geklaut", dachte ich. Aber Richi meint "hier klaut Niemand" und ruft einen Feuerwehrmann an, der schon gegangen ist, weil er bis zum Rand voll war. Der Mann ist schon zuhause und seine Frau geht ans Telefon. Sie stellt fest, daß er den falschen Mantel mitgebracht hat und schickt sofort eine Taxe los, die mir meinen Mantel bringt. Danach fährt uns Tommy in die Blockhütte. Wir schlafen lange, dann erkunden wir die Gegend um die Hütte. Sie ist direkt am Meer und vorgelagert sind eine Menge kleine Inseln, manche nur 100 m im Durchmesser!

Blick aus der Blockhütte

Wir laufen von Insel zu Insel, da ja das Meer zugefroren ist. Auf jeder Insel steht mindestens eine Blockhütte, die Türen sind nicht verschlossen, der gleiche Komfort wie in unserer Hütte! Nicht zu fassen! Niemandem würde es hier einfallen, etwas mitgehen zu lassen. Wir sind fest davon überzeugt, daß die Nordländer die ehrlichsten Menschen der Welt sind, für die Stehlen ein Fremdwort ist (obwohl sie doch von den Wikingern abstammen, die ja nicht gerade zimperlich waren in dieser Beziehung!). Danach fahren wir los zu der Insel Östra Simskäla, eine winzige Insel mit einem kleinen Hotel darauf, die man nur über 2 Fähren erreichen kann.

Vor Sturmskaers Vaerdshus (Östra Simskäla)

Dort werden wir wieder herzlich empfangen und willkommen geheißen. In diesem "Vaerdshus" erfolgt auch unser Auftritt am Abend vor den Inselbewohnern, die sehr begeistert sind.

Sonnenuntergang auf Östra Simskäla

Als wir in der Nacht zurückfahren, warten wir ewig auf die erste Fähre. Nach einiger Zeit kommt es uns seltsam vor, weil kein Personal auf der Fähre ist. Ich gehe zurück und sehe ein Schild mit einer Glocke. Es bedeutete, daß man nach dem Fährmann läuten muß, der sich unweit in einer Hütte aufhält. Ich läute also- und schon kommt der Fährmann, zwar etwas verschlafen, aber wohlgelaunt. Auf der nächste Fähre ist dann aber gleich ein Fährmann. Übrigens kosten die Überfahrten auf diesen kleinen Fähren kein Geld!!!Finnland ist ein sozialer Staat. Bei uns wären wir inzwischen -zigmal abgezockt worden! Gegen 4.00 Uhr morgens kommen wie im Blockhaus an und schlafen lange und fest. Am nächsten Tag ist tagsüber Sightseeing auf Aland angesagt und am Abend wieder Auftritt, dieses Mal öffentlich. Die Insel ist im Sommer ein Urlauberparadies und es ist sehr viel los. Die Leute kennen sich aus in Musik. Um so schöner ist es , daß wir wieder sehr gut ankommen! Es liefern ein gutes Konzert ab. Danach lädt uns der Veranstalter ein zu einem Bad in einem heißen Bottich direkt an der Steilküste am Meer.

Im Bottich am Meer

Etwa 100 m entfernt von dem Bottich befindet sich eine Sauna. Dort ziehen wir uns aus, setzen Mützen auf, rennen bei -20° Grad über einen Steg und hüpfen schnell in den Bottich. Nur Elisabeth kommt nicht mit- warum nur??? Wir sitzen mindestens eine Stunde bier- und weintrinkenderweise im Trog, aber als es uns dann zu heiß wird (es wird ständig Holz nachgelegt!), rennen wir aufgeheizt von innen und außen zurück zur Sauna, ohne auch nur an frieren zu denken. Danach findet dann in einer Hütte nahe der Sauna der obligatorische Umtrunk statt. Nur Elisabeth drängelt und will in ihr Bett- Weiber!!!. Früh am Morgen kommen wir wieder in unserer Blockhütte an, können aber nicht lange schlafen, weil wir die Fähre erreichen müssen, die gegen Mittag nach Stockholm fährt. Dort haben wir genügend Zeit für einen Stadtbummel und zum Einkaufen.

in Stockholm

Gegen 18.00 Uhr fahren wir zum Flughafen, geben den Mietwagen ab und fliegen wieder nach Frankfurt. Noch in der Nacht fahren wir zurück nach Thüringen. Eine schöne Kurztournee nimmt ihr Ende- Urlaub kann nicht schöner sein!!!

 

Aufgeschrieben von Willie Woigk

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